15. Geburtstag

Nach der Schulwoche vom 16.-20. Februar erwartete mich ein sehr eindrucksvolles und ereignisreiches Wochenende. Am Samstag war die Schulleiterin Bruni auf den 15. Geburtstag einen Schülerin eingeladen. Die deutschen Gäste inklusive. Das klingt für deutsche Ohre zunächst merkwürdig, verblasst an Merkwürdigkeit (im wahrsten Sinne des Wortes) gegenüber dem, was uns erwarten sollte. Da Bruni selbst weitere Deutsche Gäste vom Flughafen abholen musste wurden wir drei (Lisa, Katrin, ich) zu Messe nach San Remundo vorgeschickt. Ja richtig: Geburtstagsmesse in der Stadtkirche.

Dort mit dem Bus angekommen erzählte uns der Busfahrer es gäbe keinen Bus zurück zum Feiergelände, oder zurück zur Schule. Kein Problem. Nach der Messe wurden wir (nach anfänglicher Verwirrung über unsere Person) auf die Ladefläche eines Pick-Ups geladen, wo wir einen sehr netten Guatemaltekischen Bauern kennenlernten und mit 70 Sachen zum Festgelände brausten. Pragmatische Lösung.

Angekommen machten wir große Augen. Eine offene Halle (Größe Schützenfestzelt) mit großer Tanzfläche. Um die Halle herum weitere Sitzplätze. Schätzungsweise insgesamt 500. Das Geburtstagskind kam an und wurde in den Saal geführt. Sie selbst in Schwarz-Grünem Ballkleid, die Ganze Familie bis hin zur Kusine farblich abgestimmt. Der Sänger der vielköpfigen Band kündigt sie vom anderen Ende der Halle, von der Bühne herab an. Das Mädchen eröffnet, zusammen mit ihrem Vater den Tanz. In einer viertel-stündigen Prozedur reiht sich nach und nach der Rest der Familie ein.

Nach dem Tanz folgt das gratulieren. Alle Gäste und Deutschen (samt den eingetroffenen Bruni, Marianne, Sarah und Cora) werden an der gesamten Familie vorbeigeführt. „Mucho Gusto-Sehr erfreut“. Eindrucksvoll vor allem die Geburtstagstorte im Hintergrund. Ähnlich einer mehrstöckigen Hochzeitstorte, jedoch dreimal nebeneinander mit Brückenverbindungen, natürlich in Grün. Der Abend klingt aus mit Bewirtung samt Essen.

Ein Riesenevent zum 15. Geburtstag. Man sollte meinen, man sei Zugast gewesen bei einer reichen Familie, weit gefehlt. Der Vater des Mädchens ist der Schulbusfahrer. Die Familie hat jahrelang für dieses Fest gespart und wird es jahrelang abbezahlen. Gelebte Gastfreundschaft.

Gruß Marvin